...
... und hier kommen die Antworten der Zigeuner-Hexe
Es gibt verschiedene Sorten von Träumen. Meine Oma nannte die so:
Kompensations-Träume
Beispiel: Du musstest tagsüber im Geschäft Aggressionen unterdrücken, wegen ungerechter Behandlungen oder so. Nachts lebst du das in irgendwelchen Kampfsituationen aus, die du gewinnst.
Plemplem-Träume
keine festen Abläufe, nur einzelne kurze Sequenzen, viel Durcheinander. Omi nannte das Abfall-Entsorgung.
Die Forschung ist ja zT der Meinung, dass sämtliche Träume nur dazu dienen, sozusagen den Überlauf des Tages auszumisten.
Wahr-Träume
das sind sowas wie prophetische Sachen. Kann man so oder so deuten.
Zwei Beispiele aus meinem Leben dazu:
1.
Situation: Ich war auf der Suche nach einem Spezialisten für ein Problem und konnte über Wochen keinen finden.
Traum: Ich träumte, der Spezialist steht (übergangslos) vor mir und hilft mir fleissig. Er sagte mir auch, ich könne ihn morgen besuchen. Das Telefon weckte mich.
Wach: Eine Freundin war am Telefon, das mich geweckt hatte. Sie ist zufällig an einen Spezialisten geraten und hat ihm von mir erzählt. Ich hatte für den folgenden Tag unbekannterweise einen Termin erhalten können.
ps: das Problem wurde erfolgreich gelöst.
2.
Situation: Ich hatte aufgrund eines Berufswechsels auch die Stadt gewechselt und mir auf die Schnelle die erstbeste bezahlbare Wohnung genommen, damit ich den Traumjob kriege. Dummerweise waren da absolut furchtbare Nachbarn. Ich kam total in Psychostress wegen dieser Irren (die pinkelten zB von Aussen an meine Wohnungstür, warfen meine Wäsche in der Gemeinschaftswaschküche, wenn ich mit Waschen dran war, in den schmutzigen Abfall, etc.)
Traum: Ich war im Gefängnis und völlig verzweifelt. Da kam ein netter Wärter zu mir und beruhigte mich mit sehr freundlichen Art. Er sagte mir, dass ich ja nur einen Monat im Gefängnis sein müsse.
Wach: Ich hab mir sofort nach Aufwachen das aktuelle Datum notiert, da ich ja Omi's Ausbildung hatte ;-) Exakt auf den Tag genau, hab ich einen Monat nach diesem Traum einen neuen Mietvertrag zu einer sehr schönen Wohnung unterschrieben.
Lern-Träume (lucide oder nicht-lucide):
Man möchte etwas können, was man nicht kann. Zum Beispiel erwischt man auf einen Instrument den einen Ton nie so ganz richtig, trotz allem Üben. Im Traum kriegt man den Ton dann plötzlich hin. Und siehe da, es geht dann im Wachzustand auch besser.
Anzeige-Träume:
Die halt ich persönlich für die wichtigsten. Diese Träume sind meistens Geschichten und zeigen eigentlich den Stand meiner unterbewussten (!) Arbeit auf. Wieder ein Beispiel aus meinem Leben.
Meine Inzestkindheit ist in diesem Forum nun ja schon hinlänglich bekannt. Ich hatte massive psychische Störungen aller Art und fühlte mich sehr hilflos.
Jahrelang hatte ich Fluchtträume in allen Varianten. Ich flüchtete vor Gangstern, Polizei, Aliens, Räubern, Monstern, Raubtieren und und und... Wie gesagt, jahrelang alle möglichen Sorten. Die Träume endeten auch immer etwa gleich. Bsp. waren die Verfolger knapp hinter mir und würden mich jede Sekunde erwischen. Ich hatte nur noch die Möglichkeit den Steilhang vor mir runterzuspringen. Der Sprung war so gefährlich, dass ich eine 1:1-Chance auf Überleben oder Sterben hatte. Aber die Verzweiflung im Traum war immer grösser. Ich wollte mich nicht fangen lassen. Also sprang ich. Und mitten im Sprung - noch vor einer Landung - war der Traum zu Ende.
Eines Tages im Wachleben begriff ich, dass ich vor meinen Erinnungern floh und sie verdrängte. Also hab ich mich diesen Scheissinzesterinnerungen gestellt und mir nüchtern betrachtet, was meine Kindheit mir angetan hatte.
Und die Fluchtträume änderten sich. Nun war ich nicht mehr die Flüchtende, sondern eine Rebellin, Kämpferin... zB Mitglied in einer Untergrundorganisation, die die Aliens, die inzwischen die Erde beherrschten, bekämpfte und vertreiben wollte.
Der Traum, der diese Serie beendete, tat mir besonders gut und war auch sehr aussagekräftig.
Alle meine besten Freunde waren dabei in der Anti-Alien-Untergrundorganisation. Wir konnten das Hauptquartier der Aliens finden und erfolgreich sprengen. Irgendwas brach dann bei denen total zusammen und sie mussten den Planeten verlassen *ggg
Tja und seither gings dann massiv aufwärts mit meiner psychischen Gesundheit. Ich hatte keinen einzigen Fluchttraum mehr seither *freu
dann sind da noch die OBE-Sachen. Aber das sind ja im eigentlichen Sinne keine Träume und darüber gibts hier genügend andere Threads und Infos.
Vielleicht noch die wichtigsten Sachen, die ich von Omi zur Traumdeutung gelernt habe.
1. Schmeiss alle Traumdeutungsbücher weg! Denn jeder hat seine eigene Symbolik. Mit Ausnahme evtl. der sogenannten jungschen Archetypen.
2. die meisten Träume sind eine Mischung aus Kompensation und Anzeige.
3. Lebewesen (egal welcher Art), die du im Traum triffst sind in den allermeisten Fälle Aspekte deiner eigenen Persönlichkeit. Da taucht zB ein Freund auf in deinem Traum und in dieser Beziehung ist gar keine Kompensation nötig. Dann steht der Freund nicht für sich selbst in diesem Traum sondern für dich. Wenn du diesen Freund im Alltag zB als den Zuverlässigsten Menschen siehst, den du kennst, dann betreffen seine Handlungen in deinem Traum deinen persönlichen Umgang mit Zuverlässigkeit... (hm... ich hoffe, ich hab das einigermassen verständlich formuliert)
4. Träume in der Aussenwelt stehen meist für deine Interaktion mit derselben. (Hier sind die Freunde oft wirklich die Freunde)
5. Träume innerhalb von Gebäuden drehen sich um dein Innenleben. (Hier sind die Freunde und andere Lebende (auch Tiere) meist Aspekte deines eigenen Innenlebens).
6. Gebäude lassen sich meist auf den Körper auffächern. Bsp: oberste Etage = Kopf, Keller = Unterleib.
7. Das Wichtigste! Lerne deine eigene persönliche Symbolik kennen! Bei sehr vielen Leuten zB stehen Träume, wo es ums Fortbewegen geht (Gehen, Rennen, Laufen, oder dasselbe nur Wollen und nicht Können, bis hin zum Porsche fahren) für ihr tatsächliches Fortkommen in der Wachwelt. Beispiel: Du wurdest bei einer Beförderung übergangen. Nachts träumst du, du möchtst auf irgendetwas zugehen und deine Füsse sind am Boden festgeklebt. oder du gehst und gehst und kommst doch nicht vom Fleck. Hier ist die Symbolik eigentlich eher archetypisch, weil sie eben auf sehr viele so zutrifft.
Nun ein anderes Beispiel:
Wach: Am Sonntag gibts bei dir seit Ewigkeiten zum Frühstück Butterzopf und du geniesst das sehr.
Traum: Es ist Sonntag und du willst frühstücken. Aber dein Zopf ist ungeniessbar oder zerfällt sogar in kleine eklige Käfer wie in einem Gruselfilm und dein Frühstück hat dir somit den Tag versaut.
Erklärung: Du hattest vor dem Schlafengehen einen Anruf, der den Besuch einer sehr ungeliebten Person für Sonntag ankündigt, den du aber leider nicht umgehen kannst. Dein Sonntag ist also auch real verdorben und dein Traum hat das nur ausgedrückt, um deine negativen Gefühle weiter zu verarbeiten.
So. Mehr fällt mir im Moment dazu nicht ein. Bin müde und hatte einen anstrengenden Tag.