deja-vus
Hallo liebe Leute!
Laßt uns doch mal ne Sekunde beim Thema "deja-vu-Erlebnisse" bleiben. Ich persönlich finde den Matrix-Gedanken gar nicht schlecht, der davon ausgeht das deja-vus Veränderungen in der Matrix gleichkommen (ihr erinnert euch vielleicht noch an die Szene, wo auf einmal alle Fenster, durch die die Jungs aus dem Haus fliehen wollen, vermauert sind?).
Gehen wir davon aus, dass in eurem Gehirn - ähnlich wie in einem Computer - alles aus Hard- und Software besteht. Die Hardware ist die breiartige Matschepampe namens Hirn und die Software sind die Gedanken, sowie die mit ihnen assozierten Gefühle.
Aus diesen Gedanken und Gefühlen entsteht nun ein Bild von uns selbst und der Welt - ein reines Software-Konstrukt, dass man nicht einem bestimmten Ort zuordnen kann. Unsere Gedanken, oder Informationen sind nicht-lokaler Natur und können deshalb nur indirekt über Veränderungen in der Hardware betrachtet werden.
Geordnet werden unsere Gedanken nach bestimmten Prioritäten und Geschwindigkeiten. Wenn ich mich zum Beispiel verbrenne, dann ist die Priorität meines Hirns "Hand wegziehen" und nicht wie zum Beispiel bei einem Schuß "starr stehenbleiben und horchen". Ich ziehe meine Hand so schnell weg, dass von einer bewusst durchdachten Reaktion nicht mehr die Rede sein kann - es handelt sich eher um eine Mischung aus Reflex und Instikt, und obwohl ich weiß, das "Ich" die Hand vom Herd weggezogen habe, ging es so schnell, dass das, was ich sonst als mein Ego o.ä. bezeichnen würde nichts mit dieser Entscheidung zu tun hatte.
Wenn der Mensch sich aber solchen Programmen entsprechend verhält, wer schreibt dann die Programme? In der Psychologie nennt man das die Eltern/Umwelt-Kontroverse, also die Frage, wer den Werdegang eines Menschen mehr beeinflusst, die genetischen Grundlagen oder die Beeinflussung durch die Umwelt. Kontrovers ist diese Frage deshalb, weil die einzig stimmige Aussage die ist, dass man darüber keine Aussage treffen kann. Deja-Vu Erlebnisse werden in diesem Kontext oft als Teilerfolge einer Selbstprogrammierung des Bewusstseins durch den Einzelnen gewertet. Die Kunststücke, die z. B. die Shao-Lin-Mönsche aus China vollbringen, wären dann die Perfektion der Kunst der Selbstprogrammierung, während Deja-Vus lediglich einen geringen Teilerolg darstellen.
Wenn wir jetzt ein Deja-Vu Erlebnis haben, dann deshalb, weil wir selbst im Traum, durch eine ruhige Minute, Meditation oder was auch immer eine Reprogrammierung der unsere Gedanken ordnenden Programme bewirkt haben, die sich in dem Moment des Deja-Vus manifestiert. Da die Reprogrammierung jedoch auf einer anderen Ebene als der, in der wir die Situation erleben, erfolgt ist, kommt einem alles zwar bekannt, aber seltsam "verfremdet" vor; als wäre man etwa in einem Traum bei sich zu Hause, nur dass das ganze Haus in Acapulco steht.
Tendenziell sind deja-vu Erlebnisse also positiv zu bewerten, da sie Ausdruck für die Fähigkeit des jeweiligen Menschen sind, die ihn steuernden Programme in zunehendem Maße selber programmieren zu können.
Beste Wünsche,
Otto.