In vielen Sagen und Mythen kommen Feen vor. Aber niemand glaubte, dass Feen auch im realen Leben eine Rolle spielen können. Doch im Jahre 1920 begann in dem englischen Dorf Cottingley in der Grafschaft Yorkshire eine schier endlose Feengeschichte.
In der Weihnachtsausgabe des "Strand Magazine" des Jahres 1920
wurden die ersten Fotos von Feen gedruckt.
Das kam so: Die zehnjährige Frances Griffith, war in das Haus ihres Onkels in Cottingley gezogen. Mit ihrer dreizehnjährigen Cousine Elsie Wright spielte sie oft in einem wilden, schönen Tal hinter dem Haus.
Dort trafen sie die Feen, die als "Cottingley Fairies" in die Geschichte eingehen sollten.
Natürlich nahmen die Eltern die Berichte über Begegnungen mit Feen nicht ernst. Doch auf Fotoaufnahmen, die die Kinder machten, war verblüffenderweise ein Schwarm geflügelter Feen zu sehen, die wie Schmetterlinge um Frances herumschwebten. Der Vater war erstaunt, aber skeptisch. Weitere Aufnahmen zeigten Elsie, in ihrem Schoß lag eine kleine Fee mit eng anliegendem Wams, einer roten Mütze und Flügeln. Der Vater schloß die Bilder weg, sie waren ihm unheimlich.
Doch inzwischen hatte es sich herumgesprochen, dass es Fotos von Feen gab. Der Fotograf und Fälschungsexperte Henry Snellig bat darum, die Bilder untersuchen zu dürfen. Er untersuchte die die Negative sorgfältig und kam zu dem Schluss:
"Diese Aufnahmen sind nicht gefälscht. Sie wurden in keinem geschlossenen Raum belichtet. Auch sind es keine Studioaufnahmen, bei welchen man mit Papierfiguren, schwarzem Hintergrund oder anderen Montagetechniken gearbeitet hat.
Es handelt sich tatsächlich um unverfälschte Negative."
Sir Arthur Conan Doyle hörte von dem Fall. Er war zwar begeisterter Okkultist, aber nicht leichtgläubig. Auch er ließ die Feen-Negative untersuchen. Ein erfahrener Filmproduzent bestätigte die Angaben:
"Eine Manipulation hat es nicht gegeben. Die Negative sind echt."
Conan Doyle schickte Wissenschaftler nach Cottingley und bat die beiden Mädchen, weitere Aufnahmen zu machen. Es gelang Elsie und Frances mit einer neuen Kamera, die einen markierten Film enthielt, noch zwei "Feenbilder" zu machen. Der markierte Film wurde von dem Filmproduzenten kontrolliert.
Wiederum schloss eine fachmännische Untersuchung Fälschungen aus.
Nach dieser Untersuchung kam es dann 1920 zur Veröffentlichung der Bilder. Die letzten Fotos wurden 1921 gemacht, als der Streit um die Feen schon voll entbrannt war.
Danach gelangen keine Fotos mehr. Die Fachleute führen dies darauf zurück, dass die beiden Mädchen wohl zu erwachsen für einen Kontakt mit den Feen geworden waren.
Die Feenfotos gerieten in Vergessenheit, doch niemand konnte sie letztendlich als Fälschungen entlarven.