Dass abergläubischen Menschen an "Unglückstagen" wirklich häufig mehr passiert als an "normalen", hat psychologisch betrachtet was mit dem Unterbewusstsein zu tun. Wenn jemand überzeugt ist, dass ihm etwas Ungünstiges geschehen wird, dann bewirkt er das u.U. sogar selbst.
Ich glaube, C.G. Jung behauptet, etwas wie "zufällige Unfälle" gebe es überhaupt nicht, aso etwas entstehe vielmehr durch unterbewusst gesteuerte Handlungen. Ob das nun stimmt oder nicht: Wenn ein abergläubischer Mensch etwa an einem Freitag dem 13. Unheil befürchtet, dann bewirkt er es möglicherweise selbst.
Einfaches Beispiel: WM-Finale, der entscheidene Elfmeter. Der hypernervöse Schütze malt sich in Gedanken nur noch aus, wie er den Ball gnadenlos übers Tor hämmert, er kann an nichts Positives mehr denken. Das alles wirkt sich auf seine Körperhaltung, auf seine Zielsicherheit usw. aus und so kommt es, dass er WIRKLICH nicht trifft.
So in etwa könnte jemand sich auch selbst unglückliche Sitationen heraufbeschwören, weil er geistig schon so darauf fixiert ist, dass etwas Schlimmes geschehen MUSS, so dass er irgendwann damit zweifelhaften Erfolg hat.
Anderes Beispiel:
Jemand glaubt, an diesem oder jenen Tag müsse etwas Negatives passieren,denn an diesem Tag war es bei him so, solange er sich erinnern kann. Es ist schon Abend und bisher ist alles gut gelaufen, er kann das einfach nicht fassen. Sollte sein Weltbild in etwa doch nicht so stimmig sein?
Er beschließt sich noch ein Glas heiße Milch zu machen und stellt den Topf auf den Herd.
Und nun kommt wieder das Unterbewusstsein ins Spiel: Weil etwas in ihm nicht akzeptieren will, dass sein Aberglaube womöglich nicht so hunderprozentig zutrifft, lässt er sich irgendwie ablenken. Er geht vielleicht mal aufs Klo oder blättert mit dem Rücken zum Herd in einer Zeitschrift oder was auch immer. Was passiert? Richtig, die Milch läuft über, sein Weltbild ist wiederhergestellt.
Aber das alles ist nicht passiert, weil dieser Tag wirklich Unglück brächte, sondern weil dieser Mensch seine persönliche Realität, wenn vielleicht auch unbewusst, gestaltet hat.