Hallo dtrainer,
wenn du meinen ersten Beitrag zu diesem Thema gelesen hast, dann weist du, dass ich nicht gerade mit Rückführungen sympatisiere. Ich halte sie lediglich für möglich und habe nicht behauptet, dass sie immer und überall und überhaupt funktioniert. Ich appelliere nochmals, genau zu lesen.
DIe Reinkarnation, von der ich überzeugt bin, zu beweisen fällt schon schwer. Aber was kann man schon wirklich beweisen? Kannst du beweisen, dass der Tod wirklich der Tod ist? Wir bewegen uns hier auf einem Feld, wo empirische Beweise schwerfallen. Dennoch gibt es auch in unserer heutigen Zeit deutliche Hinweise, dass es die Reinkarnation tatsächlich gibt:
Zum einen kannst du das logisch angehen, so wie ich es in den beschriebenen Threads gemacht habe: Du versuchst herauszufinden, wer der Erleber dieses Lebens ist. Du stellst fest, dass der Erleber weder din Körper sein kann, noch deine Gedanken oder Gefühle. Dennoch ist jemand da, der etwas erlebt, jemand dessen Erlebnisfähigkeit ständig da ist, auch und obwohl sich sein Körper, seine Gedanken und Gefühle ständig ändern. ALso muss doch dieser Erleber 'etwas oder jemand sein', der sich dieses Körpers als Instrument bedient. Jedenfalls liegt diese Schlussfolgerung schon nahe (auch wenn das noch kein Beweis ist). Und dieses 'etwas' hat es irgendwie geschafft, in diesen Körper zu kommen. Warum soll das diesem 'etwas' nur jetzt gelungen sein und nicht schon vorher oder nachher?
Zum anderen gibt es schon auch im Leben praktische Beispiele, die durch die Reinkarnation (=Wiedergeburt im Kreislauf der Daseinsbereiche) zumindest erklärbar werden. Ich denke da z.B vor allem an Herztransplantationspatienten. Viele dieser Patienten hatte Nahtoderlebnisse. Und es gibt Beispiele, wo der Herzempfänger nach der OP Verhaltensweisen angenommen hat, die er früher nicht hatte, wohl aber der Herzspender. Ein streng puritanisch erzogenes junges Mädchen, das im Kirchenchor sang fragt nach der OP als erstes nach einer Zigarette und Rap-Musik (der Spender war ketterauchender RApper). Was, wenn der GEist (ich hoffe wir können uns darauf einigen, dass ich so unser 'etwas' nennen möchte) dem Herzen folgt? Auch gibt es Berichte, wonach Herzpatienten nach der OP regelmässig von Besuchen des spendenden Unfallopfers sprechen. Ich will hier nicht sagen, dass das Herz der SItz des Geistes ist, aber er scheint dem Herzen nur allzugern zu folgen.
Andere Beispiele sind die von den Wiedergeburten der Lamas und Tulkus. Zweifelsohne wurde in der Vergangenheit auch viel Unfug und Politik über diese Erkennung von Wiedergeburten betrieben (und das ist leider auch heute noch so). Dennoch gab es immer wieder die Beispiele hoher Tulkus (=bewusst wiedergeborene Lamas), die sich schon in frühester Kindheit an ihre früheren Leben erinnerten, die ihre Lehrer sofort wiedererkannten, die ihre persönlichen Gegenstände aus früherer Geburt wiedererkennen. Auch gibt es die Tradition, dass ein hoher Lama brieflich vorherbeschreibt in welcher Region und unter welchen Zeichen und zu welcher Zeit er wiedergeboren wird. Das so gefundene Kind wird dann von den früheren Schülern des Lamas auf seine Authenzität geprüft.
Natürlich kann man das alles anzweifeln, aber erklär mal, wie diese Dinge dann zustandekommen. Wirklich peinlich wäre es, zu behaupten, dass diese Tulkus alle ein abgekartertes Spiel spielen um ihre Umwelt zu täuschen. Ich weiss nicht, aber jemand der Jahrzehntelang in der Einsamkeit der Berge meditiert hat, der gelernt hat sich zu bezwingen, der täglich die Gebete murmelt, dass er zum Besten aller Wesen lebt, der diesen Schwur für alle seine künftigen Leben gelten lassen will, der soll dann seine Schüler belügen, indem er ihnen etwas über fundamentale und erfahrbare Inhalte täuscht? Das wäre doch sehr dumm und dann auch noch von einer Masse an Lamas vertreten. Interessant ist aber in dieser Frage, was der Lama sagt, wenn man ihn diesbezüglich fragt:'DU kannst alles anzweifeln, musst nichts glauben, auch so kommst du voran. Drehe jeden Stein auf deinem Weg und untersuche ihn gründlich. Du musst gar nichts glauben. Aber wenn du eine Wahrheit erfahren hast, dann zweifle nicht mehr ihr.' Mann nennt die östliche Religionen (Besser wäre es, wenn man anstelle Religion das Wort Methode verwendete) ja auch Erfahrungsreligionen im Gegensatz zu den Glaubensreligionen aus der Israelischen Region.
Also kurz zusammengefasst nocheinmal: Wenn du Beweise möchtest, dann zweifle bis du es selber erfahren hast. Wem die Hinweise genügen, der kommt nur etwas schneller voran.
Die zweite Frage: 'Jeder war schon mal ein König?'. Ja zweifellos, wenn du einfach mal die Hypothese annimmst, dass der Geist immer schon da war und immer sein wird, wie eben auch der Raum immer schon da war und immer sein wird (lies bitte die anderen Threads dazu, ich wiederhole mich ungern), dann haben wir alle schon zahllose Leben geführt. Und in irgendeinem dieser Leben waren wir sicher auch mal König oder was auch immer. Das ist dann nur wahrscheinlich. Stell dir mal vor, du kannst sogar soweit gehen zu sagen, dass weil der Geist (Erleber) seit anfangsloser Zeit existiert, ist sicherlich auch schon einmal jedes Wesen irgendwann einmal dein Vater oder deine Mutter gewesen, dein Sohn oder deine Tochter. Versuch mal mit dieser Vorstellung im Hinterkopf Hass aufzubauen - das geht fast nicht (es sei denn in deinem Leben wäre dir noch nie jemand liebevoll begegnet, was ich bezweifle). Im Gegenteil - die Frucht dieser Sichtweise ist Mitgefühl (nicht zu verwechseln mit Mitleid).
And by the way - Möchtest du dich mal in kürzester Zeit wie ein König fühlen? Dann pass auf: Stell dir einen wohlhabenden König zur Zeit des Mittelalters vor, sagen wir etwa zur Zeit 1250 n.C. Dann stell dir vor, welche Möglichkeiten dieser König hatte, seine Welt wahrzunehmen: Er hatte genug zu essen, war gut gekleidet und hatte es in seinem Heim wohl recht bequem. Gut er hatte viel Macht über andere Menschen, aber brauchte er sie wirklich um sich als König zu fühlen? Eher nein, Macht war nur notwendig, um das, was er mehr hatte, vor den anderen unbesitzenden aufrechterhalten zu können (niedere Instinkte wie Quäl-gier wollen wir dem König hier mal nicht unterstellen).
Aber was war, wenn der König krank wurde, was wenn er mal eben von Paris nach Moskau wollte, was wenn er fliegen wollte, was wenn er...? Ein am Bein verletzter König verlor sehr schnell seine Beweglichkeit (Amputation war damals durchaus gängig, wo heute eine kleine OP hilft). DIe Reise nach Moskau dauerte Wochen (geht heute in 4 Stunden). Welcher Erleber lebt eigentlich königlicher, der König mit Titel vor 760 Jahren oder wir hier mit all unseren Möglichkeiten. Sind wir nicht die wahren Könige und wissen es nur nicht? - Um nicht falsch verstanden zu werden: Ich will damit nicht irgendeinen Notstand der heutigen Zeit schönreden - es gibt wahrlich genug Missstände und Unglück - aber man darf sich beizeiten doch daran erinnern, dass wir eigentlich Könige sind. Heute.
@ Wilder Jäger:
Wenn du KArma falsch verstehen möchtest, dann gebe ich dir Recht. Aber so wie du es beschreibst, funktioniert es eben nicht.
Nochmal: Karma macht frei. Solange etwas noch nicht geschehen ist, kann noch eingegriffen werden und muss eingegriffen werden, wenn man selber nicht mit Schaden davonkommen möchte. Solange du in der Sichtweise beharrst, dass dein Gegenüber und du voneinader getrennt seid, solange kannst du KArma nicht wirklich verstehen. Noch nicht herangereiftes KArma kann ausreifen, muss es aber nicht. Karma bedeutet, dass für die Zukunft eine Erfahrungsmöglichkeit geschaffen wurde, die dann zum tragen kommt, wenn ihre Voraussetzungen nicht vorher entfernt werden. Ich hoffe das war jetzt deutlich.
Und noch etas ist an der Stelle sehr wichtig: KArma gibt Verantwortung, vor allem Selbstverantwortung, und nimmt sie nicht, wie so gerne behauptet wird.