Es fehlt folglich in der Regel an grundlegendem Faktenwissen, was überhaupt tatsächlich von parawissenschaftlicher Seite behauptet wird und was nicht. Die Urteile rekurrieren vielmehr auf diverse teils irreführende Stereotype, die in den Medien gängig sind. Nach meinen Erfahrungen hat z.B. ein ganz erheblicher Anteil der GWUP-Mitgliedschaft keine Ahnung, was etwa der Unterschied zwischen ?Tierkreiszeichen? und ?Sternbildern? ist, was der Ausdruck ?Begegnung der dritten Art? wirklich korrekt bedeutet oder welche verschiedenen ?parapsychologischen? Einrichtungen in Deutschland existieren oder wie sie institutionalisiert sind (im vom GWUP-Mitglied Lee Traynor herausgegebenen ?Skeptischen Jahrbuch 1998? ist beispielsweise von einem ?Ernst (!) Bender? als Gründer eines ?parapsychologischen Instituts? die Rede, ?das heute den Namen Institut für Psychohygiene? trage) - was viele nicht hindert, sich lautstark zu Astrologie, Ufologie, Parapsychologie oder anderen Themen zu Wort zu melden, großteils mit entsprechend unqualifizierten Verlautbarungen.
In diesem Kontext versteht sich (35) wohl auch das häufige pauschale Berufen auf bekannte ?Entlarver? (insb. James Randi und seine 1-Million-Dollar-Wette) als Autoritäten und Vorbilder, anstatt konkrete Argumente anzuführen. Überhaupt ist es (36) beliebt, zu erklären, man "wette", dass dieser und jener Effekt sich (in unbestimmter Zeit!) als Artefakt herausstellen werde: dies ermöglicht es, hohe subjektive Sicherheit zu demonstrierten, ohne sich mit der Materie näher beschäftigen zu müssen.
(37) Eigene Untersuchungstätigkeit zu Parawissenschaften tritt in der Regel gar nicht auf, denn es sei ja ohnehin schon klar, daß alles ?Quatsch? ist, was solle man denn noch untersuchen? (38)
http://www.skeptizismus.de/syndrom.html