@Gilga:
meine Empfehlung waere weniger ein bestimmtes Buch, als eine "angemessene" Art, verschiedenste Bücher zu lesen. Ich messe esoterische Bücher z.b. nicht daran, wie weit sie kompatibel zum meinem Weltbild sind, sondern wie weit ICH kompatibel dazu bin, diese vorgetragene Geisteslandschaft nachvollziehbar zu bereisen. Das erfordert die Fähigkeit, usere Realität zwar zu akzeptieren, nicht aber zwanghaft daran festzuhalten.
Wir Menschen beitzen einen bestimmten Wahrnehmungskreis. Dieser Kreis wird von verschiedenen "Werkzeugen" mehr oder weniger beleuchtet um die gesehenen Dinge fassbar zu machen. "Werkzeuge" sind z.b. Wissenschaftsrichtungen, aber auch Religiösen Systeme, Philosophische Theorien und die Phantasie. Dadurch erscheinen nun verschiedene Bereiche dieser Landschaft wahrnehmbar, und nutzbar. Ein wichtiger Schritt ist es nun, diese verschiedenen "Beleuchungen" zu differenzieren. Man kann nun ein und das selbe Thema aus verschiedenen Aspekten "sehen". Das was man aber sieht, ist durch die eigentümliche "Farbe" eines "Werkzeuges" gefiltert. Dieser "Filter" lässt nun manche Aspekte verborgen. Um seiner "Realität" möglichst gerecht zu werden, sollte man nun vorbehaltslos den Standpunkt wechseln können. Das bedeutet natuerlich nicht, dass du deine Meinung ändern musst. Es ist aber von Vorteil, die Dinge auch mal mit anderen Augen zu sehen.
Nun gibt es ein paar Dinge, die dem Menschen in seiner Wahrnehmung behindern. Ein paar Beispiele:
Nicht jede Begebenheit lässt sich im sprachlichen Wortschatz für jederman formulieren. Viele Personen versuchen etwas bestimmtes Auszudrücken, scheitern aber letztendlich an der Formulierung. Das beste Beispiel sind Versuche, Gefühle "fassbar" zu machen. Du solltest akzeptieren, das nicht alle Dinge zwingend Formulierbar sein müssen.
Man kann in den meisten Bereichen nur immer zu einem _vorläufigen_ Ergebnis kommen. "Wahrheiten" werden dadurch relativ. Die Dinge entwickeln sich, und ein Fortschritt kann vergangene Erfahrungen in einem neuen Licht erscheinen lassen.
Man sollte die Konzentration auf sein eigenes EGO ablegen. Die Versuche, einen "Wettstreit" in einem Thema zu gewinnen sind zweifelhaft. Statt ein Thema über eine Oppositionsstellung zu lösen, empfiehlt es sich trotz unterschiedlicher Meinung einen gemeinsamen Weg der Analyse zu finden.
Man mag nicht Glauben, welch ein potential ein Team in einem betimmten Bereich zutage legen kann. Teams bilden (Freunde machen) ist daher eins der wertvollsten Dinge zur Entwicklung. Bei einem Freund fällt einem der Versuch leichter, ihn zu verstehen.
So. nun ein bisschen definitiver zu deiner Frage:
Frage: Wie bewerkstellige ich es, nicht mehr zwanghaft an einem Weltbild festzuhalten, gleichzeitig aber bei meiner Meinung zu bleiben ?
Antwort: Deine Meinung sollte auf deiner Erfahrung beruhen. Deine Erfahrung kann zwar stimmig sein, muss aber nicht wahr sein. Um dir einen Baustein für das "begehen" alternativer Wahrheiten zu geben, empfehle ich Bücher wie "Paul Watzlavic: Wie wirklich ist die Wirklichkeit".
Wenn deine Grenzen nun "gefallen" sind, gibt es das Problem, diese zu überschreiten. Um Werkzeuge zum Geistestransport und der Kommunikation zu finden, empfehle ich dir Bücher, die stark mit Metaphern und Analogien arbeiten. Fast alle guten magischen Bücher entsprechen dem. Du musst nicht an Magie glauben, um die Art der Kommunikation is solchen Büchern zu erlernen. Alte Literatur bekannter Dichter sind oftmals ebenso nützlich. Für mich waren z.B. Systeme wie die Kabbalah in ihren Grundzügen, ebenso wie das System des Tarots sehr nützlich, um das Verständnis für Verknüpfte Systeme/Welten zu verstehen. Ich kann bis heute eigentlich keine Tarot-Karten legen, weils mich einfach nicht interessiert hat WIE man es macht, sondern WIESO es funktionieren sollte. Dazu kann ich dir z.b. Crowleys "Book of Thoth" empfehlen. In dem Buch findest du die Bedeutung und Symbole der Karten, aber auch analoge Sagen und Geschichten, die im Verhältnis den Inhalt eines Symbols / einer Karte stehen. Man muss nicht gleich am Anfang eine strikten Zusammenhang im engen Rahmen finden. Vielmehr bekommt man einen Eindruck von Toleranzen innerhalb verschieder Bedeutungen.
Ansonsten kann ich nur Gespräche mit anderen Personen empfehlen, die in der Lage sind, mehr als nur 10 Zeilen Text zu folgen. Erwarte nicht, das ein Thema zu DIR kommt, sondern bewege sich immer in die jeweilige Welt, die es zu erkunden gibt. Lass dir in der Welt nichts "verkaufen", weil du nach "bereisen" ähnlicher Welten dein eigenes Produkt/Ergebnis schaffst.
Zu den unscharfen Symboliken kann ich nur folgendes sagen: Bei einer persönlichen Wahrnehmung arbeitet das Wahrgenommene ausschliesslich in der möglichen Interpretation des "Wahrnehmers". Nur du kannst/könntest letztendlich die übertragene Nachricht entschlüsseln. Für jeden anderen kommen Informationen aufgrund "seiner" Sprache.
Beim Tarotlegen ist es z.b. so, das Fragender und Leger eine Gemeinschaft bilden. Die Karten kommunizieren auf abstrakte Weise in der Sprache des "Legers", der diese dann für die Sprache des Fragenden interpretiert. Ein anderer Kartenleger kann ein und das selbe gelegte Deck nicht deuten, weil er zum selben Thema eine andere "Sprache" spricht. Er hätte andere Karten bekommen, die SEINE Interpretation für die Frage angemessen fokusiert hätte.
Wieso ich das erkläre ? Man muss nicht an Kartenlegen glauben, um ein Funktionsmuster für das Unterbewusstsein zu erkennen. Alle Darsteller tanzen immer zu einer bestimmten Musik. Die Musik muss einem nicht gefallen, um aus der Art des Tanzen neue Erkenntnisse zu ziehen.
- QuadWord