Re: Was sehr interessantes...
Jaja, die Sieben.... Myterium der Mysterien *hust*
kalak schrieb:
Nach sumerischen Mythos gesellte die Göttin Ninmah den von der Nammu aus Lehm geschaffenen Menschen sieben Wesen voller Krankheit und sexueller Gebrechen bei (UHLIG, S. 26f.).
Das ist so nicht richtig: Ninmach formt sechs Wesen - das letzte, Umul, wird eigentlich von Enki (über "Umwege") geformt: "Come, now I will fashion somebody for you, and you must decree the fate of the newborn one!"
Außerdem formt Ninmach Körper von
Menschen, die körperliche oder geistige Benachteiligungen zeigen - und Enki weist ihnen einen Platz in der Gesellschaft zu... Es geht um den Wettstreit zwischen einer Art sekundären Muttergottheit, die den Menschen auf körperlicher Ebene Probleme mitgibt, und dem Gott Enki, der auf kultureller Ebene für den Ausgleich sorgt, und den benachteiligten Menschen Positionen zuweist...
Hier zeigt sich wieder mal das heute dominierende Denken... auch Uhlig interpretiert dies bibeltreu als eine Art "Vetreibung aus dem Paradies" ohne eigene Schuld... hinter der Geschichte steckt jedoch viel mehr: Gedanken von Arbeitsteilung und Solidarität dominieren hier, "jedem Lebewesene seine Position" ist eine recht zentrale Aussage...
Es geht hier nicht um eine Verschlechterung der menschlichen Lebenswelt, sondern um die harmonische Konstituierung derselben... den Sieg der Kultur über körperliche Benachteiligungen...
"Enki und Ninmach":
http://www-etcsl.orient.ox.ac.uk/cgi-bin/etcslmac.cgi?text=t.1.1.2
Die Abgal waren sieben Weise, die als teils fischartige Mischwesen vorgestellt sind.
Die sieben Apkallu lebten nach babylonischer Tradition vor der Flut. Einige Texte geben ihre Namen an, oder auch die Städte, aus denen sie angeblich kamen - aber die Texte sind wie so oft auf den ersten Blick nicht einheitlich...
Nach Berossos (einem babylonischen Marduk-Priester aus der Spätzeit Altmesopotamiens, etwa 4./3. Jh. v. u. Z.) gab es 8 Götter (der Chef Oannes sowie sieben weitere), die als fischartige Wesen aus dem Wasser stiegen, um den Menschen die Kultur zu bringen...
Berossos verwob in seinen Berichten vermutlich unterschiedliche Geschichten und Traditionen....
Sieben Annedoten galten in der Mythologie der Chaldäer als Weise und Kulturbringer.
Was mich hier sehr verwundert: Bisher hat niemand die eigentlichen
Sieben aufgezählt - es gab mehrere Siebener-Gruppen im Zweistromland (Weise, Dämonen und Götter), nur zwei davon wurden mit "die Sieben" (akkadisch "Sebittu", sumer. "Iminbi") bezeichnet:
- Die Sieben Dämonen: Assistenten des Gottes Nergal (Gatte der Unterweltskönigin Ereshkigal); wohl gleichzusetzen mit den "sieben und sieben" oder auch "sieben mal sieben" Udugs
- Die Sieben Götter: astrologisch mit den Pleiaden identifiziert, durch sieben Punkte symbolisiert; spielten eine wichtige Rolle als Schutzgottheiten gegen schädliche Dämonen bei Ritualen und Beschwörungen
Außerdem gab es eine siebenköpfige Hydra, die von Ninurta besiegt wurde, und in Mythen und auf Rollsiegeln erscheint.
Jemand hat auch etwas über den Lebensbaum geschrieben - dieser wird oft mit 15 "Ästen" abgebildet, bzw. einer Spitze und 2x7 Ästen.
Das Altertum zählte sieben berühmte Bauwerke, die als Weltwunder bekannt sind, sieben Weise galten als besonders vorbildlich.
Hmm... sieben Bauwerke... welche genau das waren, ist eine andere Frage :wink:
- ägyptische Pyramiden
- hängenden Gärten der Semiramis in Babylon
- Artemistempel in Ephesos
- Bild des Olympischen Zeus von Phidias
- Mausoleum zu Halikarnassos
- Koloß von Rhodos
- Leuchtturm von Pharos bei Alexandria
.... und dieses letzte Wunder war zur Entstehungszeit der ersten Weltwunderlisten offenbar noch nicht gebaut - früher fand man an dieser Stelle ein weiteres babylonisches Bauwerk:
- die Festungsmauern von Babylon
mfg[/i]