AW: Schlaflähmung, Traum, Fragen
Meine erste Reise in eine andere Wirklichkeit - Teil 1
Ich lag nach längerem Training (Konzentration auf den Atem) entspannt auf dem Bett und hatte plötzlich das Empfinden, aus dem Körper gezogen zu werden. Ich war völlig bewegungsunfähig und ließ es einfach geschehen. Ich schwebte nach unten, um mich herum wurde alles dunkel, obwohl es zu Beginn des Versuches taghell war (ca. 15:00 Uhr).
Ich wünschte mir, in den Himmel zu schweben und landete nach einigen ruckartigen Bewegungen auf einen großen Platz. Um mich herum schien alles von einer gräulichen funkelnden Nebelwand umgeben zu sein.
Ich betrachtete mir meinen Körper, der aus unzähligen leuchtenden Punkten zu bestehen schien. Ich war zutiefst ergriffen: Mein Körper besteht tatsächlich aus Licht. Über meinen Kopf nahm ich ein helles Licht wahr. Mir war bewusst, dass ich das Licht meines Scheitelchakras sah.
Der riesige Raum, in dem ich stand war völlig ohne Leben und beängstigend still.
Unter mir war endlose Tiefe.
Dann sah ich weit entfernt ein helles großes Licht und um mich herum nahm ich unzählige silbrige Lichtpunkte in diesem unendlichen Grau wahr.
Ich bekam Angst und überlegte, wie ich wieder nach Hause komme und konzentrierte mich auf das große Licht. Nichts geschah. Dann stellte ich mir meinen Körper zu Hause auf dem Bett liegend vor, als ich mit der Entspannung angefangen hatte und machte dabei eine Faust. Umgehend war ich wieder im Körper, der sich bei Berührung sehr kalt anfühlte und stark kribbelte.
Ich zitterte vor Aufregung und schwor mir, diese Übungen nie wieder zu machen. Doch diese Erfahrung sollte nicht meine letzte sein.
In panischer Angst nach Hause – Teil 2
Bei meinen Experimenten zur Aussendung des Astralkörpers richtete ich mich nach Monroe und Muldoon, deren Bücher ich gelesen hatte. Erst nach etlichen Versuchen und nachdem ich mit weiteren Erfolgen nicht mehr gerechnet hatte, gelang es mir, den physischen Körper erneut zu verlassen.
Eigentlich wollte ich mich nur auf das regelmäßige Atmen konzentrieren, als ich plötzlich einen leichten Ruck spürte, der durch den ganzen Körper ging.
Ich fühlte, daß ich ganz langsam nach oben schwebte. Mein Erstaunen wuchs, als ich während des Schwebens alles sehen konnte, obwohl ich auf dem Bett die Augen geschlossen hatte. Das Muster der Tapete wirkte auf mich mehrfach vergrößert. Als ich die Zimmerdecke erreicht hatte, dachte ich "Halt" und blieb schwebend unter der Decke. Vorsichtig betastete ich mit meiner rechten Hand die Zimmerdecke, die ganz leicht nachzugeben schien. Ich hatte das Gefühl, eine weiche "Gummidecke" zu berühren. Ich überlegte, ob ich wohl hindurch schweben sollte, bekam jedoch Angst, dass mein Nachbar mich sehen könnte und sauste umgehend wieder auf das Bett.
Einige Wochen später versuchte ich es erneut. Nach längerer Entspannungsübung und Konzentration auf mein Kopfinneres gab es erneut einen kurzen Ruck, und ich befand mich nach kurzem Schweben über einem kleinen Wald. Neben mir sah ich Kinder, die mich beobachteten. Ich dachte an meinen Körper auf dem Bett und wollte wieder zurück. Ständig dachte ich: "Nach Hause", doch nichts geschah. Statt dessen landete ich auf einer großen Wiese. Zu meinem Erstaunen war es taghell, und mir war bewußt, daß ich meinen Versuch im Dunkeln begonnen hatte. Ich bekam Angst und geriet in Panik.
Endlich fiel mir das Buch von Monroe ein, und ich versuchte, meinen feinstofflichen Körper zu betrachten, sah ihn jedoch dieses Mal nicht. Ich überlegte, was ich falsch gemacht hatte. Meine Gedanken rasten durcheinander. Ich hatte mich nicht mehr unter Kontrolle. Ich versuchte Leute anzusprechen, die wie Chinesen aussahen; sie reagierten nicht auf mich, und ich wusste, dass sie mich nicht sehen konnten.
Plötzlich stand ich erneut im Dunkeln auf einer Straße. "Berlin" war mein erster Gedanke, "und nun schnell zur Wohnung und auf das Bett" - nichts geschah. Erneut landete ich in einem Raum mit rosafarbenen Vorhängen an den Fenstern und etlichen leeren Etagenbetten. Intensiv dachte ich an Berlin und meinen Körper auf dem Bett. Nichts geschah.
Ich versuchte ruhig zu werden und stellte mir bildhaft vor, wie ich mich vor dem Experiment hingelegt hatte und machte dasselbe nun in diesem Raum. Na endlich!
Augenblicklich befand ich mich zu Hause auf dem Bett und öffnete im Körper meine Augen. Etwa zwei Stunden waren in dieser Zeit vergangen.
Meine Haut fühlte sich sehr kalt an und ein Kribbeln ging durch den ganzen Körper. Meine Ohren waren fast taub und ich hatte das Empfinden, in einen Sack geschlüpft zu sein. Ich nahm mir vor, keine Versuche in dieser Richtung mehr zu unternehmen; zudem hatte ich auch Angst einzuschlafen und erneut eine ungewollte Reise zu starten.
Als ich am Morgen erwachte, war das Kribbeln verschwunden, jedoch meine Ohren waren noch etwas taub und meine Unsicherheit steigerte sich wieder. Auf dem Weg zum Büro sah ich mir aufmerksam die Leute an und konzentrierte mich besonders intensiv auf meine Kollegen. Immer wieder stellte ich mir die Frage, "was ist jetzt die Wirklichkeit?"
Was war realer, Castanedas "Reise nach Ixtlan" oder mein Büro? Meine Reise war mir genauso bewußt und real wie mein Büro, in dem ich ständig unsicher umher lief. Diese enormen Bewußtseinsschwankungen hielten bis zum Mittag an; erst dann war für mich alles wieder "normal".
Es werden später noch einige Erlebnisberichte folgen, die aufgrund meiner Erfahrungen weniger Angstbesetzt sind. Ich bin für jede einzelne Erfahrung dankbar.
LG Solly