Hier für die, die es interessiert auch noch der nächste Vortrag Rudolf Steiners, in dem weiße und schwarze Magie erneut kurz angesprochen werden.
Man kann in diesen Dingen am besten immer nur positiv wirken, indem man die Wahrheiten einfach hinstellt vor die Augen der Menschen. Es ist tatsächlich völlig sinnlos sich darüber zu streiten. Gewisse Menschen werden immer lieber in ihrem eigenen eitlen Saft schmoren und diese ihre Ausdünstungen für tiefe Weisheit halten. Ich halte mich dabei lieber an die echten Weisen. (Ohne das ein vernünftiger Mensch dabei sein eigenes Denken aufgibt, wie es junges modernes Vorurteil ist, wenn es um das Lernen von geistigen Größen geht.) Das habe ich im meinem jahrelangen Philosophie Studium so gemacht, und das mache ich auch bei dem okkulten Wissen so. Mögen alle Weltklugen, Selbstverliebten und Satanisten diese Ausführungen Rudolf Steiners doch bitte einfach ignorieren. Ich habe es für alle anderen hierher gesetzt.
Ich werde diese Seite jetzt nicht mehr besuchen können. Leider keine Zeit! Außerdem ist alles nötige gesagt.
XX
Berlin, 18. Oktober 1905
Wir haben gestern zunächst die Gebilde in der astralen Welt betrachtet, die unter dem Einfluß des Menschen selbst auftreten. Heute kommen wir zu den Wesen des Astralraumes, die dort mehr oder weniger ständige Bewohner sind.
Um zu verstehen, welchen Anteil der Mensch an den astralen Geschehnissen hat, müssen wir uns die Natur des schlafenden Menschen vor Augen halten. Der Mensch besteht, wie wir wissen, aus vier Gliedern: dem physischen Leib, dem Ätherleib, dem Astralleib und dem Ich. Wenn der Mensch schläft, so ist der Astralleib mit dem Ich aus der menschlichen Hülle heraus. Ein solcher Mensch wandelt sozusagen im Astralraume herum. In der Regel entfernt er sich nicht sehr weit von dem physischen und dem Ätherleib, die im Bette liegen bleiben. Die zwei anderen Glieder der menschlichen Wesenheit, der Astralleib und das Ich, sind nun im Astralraum.
Wenn nun auch der physische Leib und der Ätherleib hier auf dem physischen Plan bleiben, so dürfen wir durchaus nicht glauben, daß deshalb auf den physischen Leib mit dem Ätherleib nur physische Kräfte Einfluß hätten und nur physische Wesen zu ihnen Zutritt hätten. Alles was als Gedanken und Vorstellungen lebt, gewinnt auf den Ätherleib einen Einfluß. Wenn ein Mensch schläft, so ist der Ätherleib hier auf dem physischen Plan. Wenn wir in der Umgebung des schlafenden Menschen etwas denken, so werden wir auf seinen Ätherleib einen Einfluß ausüben; nur würde der Schlafende darüber nichts erfahren. Im Wachen ist der Mensch so mit der Außenwelt beschäftigt, daß er alle Gedanken, die auf den Ätherleib eindringen, zurückdrängt. Aber in der Nacht ist der Ätherleib allein, ohne das Ich, und ist ausgesetzt all den herumschwirrenden Gedanken, ohne daß der schlafende Mensch etwas davon weiß. Auch während des Wachens weiß er nichts davon, weil der Astralleib, der im Ätherleib wohnt, mit der Außenwelt beschäftigt ist. Wenn der Mensch in einem schlafenden Zustande ist, so kann auf ihn eine jede Wesenheit, die die Kraft hat, Gedanken auszusenden, einen Einfluß gewinnen. So können einen Einfluß auf ihn gewinnen höhere Individualitäten, solche die wir Meister nennen. Sie können dem Schlafenden Gedanken in den Ätherleib senden. So kann der Mensch also hohe, reine Gedanken der Meister in den Ätherleib aufnehmen, wenn die Meister sich bewußt damit beschäftigen wollen. Zunächst kommen aber auch nachts die Gedanken in den Ätherleib hinein, die aus der Umwelt hineinschwirren. Die findet der Mensch dann morgens vor, wenn er wieder in den Ätherleib hineinkriecht. Es gibt zweierlei Arten von Träumen. Eine entsteht direkt durch die Erlebnisse in der astralen Welt: durch den Widerhall der Tageserlebnisse und einige Dinge von der astralen Welt. Das Ich erlebt nachts im Astralraum in der Regel nicht viel anderes als Dinge, die an das tägliche Leben anknüpfen. Kehrt es nun zurück, so bringt es die Erfahrungen der Astralwelt in das wache Leben mit oder nicht mit. Es findet aber auch im Ätherleib einen Tatbestand vor. Was da vorgefunden wird, wird auch vom Astralleib aufgenommen und erscheint uns dann auch als Träume. Aber was in der Nacht mit dem Ätherleib geschehen ist, ist eine andere Art von Erlebnissen. So werden also morgens im Ätherleib vorgefunden erstens Gedanken, die aus der Umgebung an ihn herangetreten sind, und zweitens auch die Gedanken, die in bewußter Weise die Meister oder andere Individualitäten in ihn versenkt haben. Dies letztere kann dadurch herbeigeführt werden, daß der Mensch meditiert. Dadurch daß der Mensch sich mit reinen, edlen Ewigkeitsgedanken beschäftigt während des Tages, bringt er in seinen Astralleib Neigungen für diese Gedanken hinein. Würde ein Mensch Neigungen für solche Gedanken nicht haben, dann würde es nutzlos sein, wenn ein Meister sich mit seinem Ätherleib befassen wollte. Wenn man «Licht auf den Weg» liest und darüber meditiert, so präpariert man den Astralleib so, daß wenn der Meister den Ätherleib mit erhabenen Gedanken angefüllt hat, der Astralleib diese Gedanken wirklich antreffen kann. Diese Beziehung nennt man das Verhältnis des Menschen zu seinem höheren Selbst. Der innere wirkliche Vorgang ist ein solcher. Das höhere Selbst des Menschen ist nichts, was in uns lebt, sondern um uns herum. Das höhere Selbst sind die höherentwik-kelten Individualitäten. Der Mensch muß sich klar darüber sein, daß das höhere Selbst außer ihm ist. Wenn er es in sich suchte, würde er es nie finden. Er muß es bei denjenigen suchen, die den Weg schon gegangen sind, den wir gehen wollen. /// uns ist nichts als unser Karma, das, was wir schon erlebt haben in früheren Inkarnationen. Alles andere ist außer uns. Das höhere Selbst ist um uns herum. Wenn wir uns ihm nähern wollen für die Zukunft, so ist es vor allen Dingen zu suchen bei denjenigen Individualitäten, die nächtlicherweile auf unseren Ätherkörper wirken können. Es ist im Universum; deshalb sagt der Vedantist: «Tat tvam asi» = Das bist du! - Wenn man durch geeignete Schriften, wie «Licht auf den Weg» oder das Johannes-Evangelium, den Astralleib geneigt macht, hohe Ingredienzien aufzunehmen und dann die Meister zu verstehen, so wirkt man damit zugunsten der Entwickelung zum höheren Selbst.
Wir finden also in der Nacht im Astralraum die schlafenden Leiber oder die Schüler mit ihren Meistern insofern, als derjenige, welcher ein verbindendes Band mit dem Meister hergestellt hat, durch eine geeignete Meditation die Verbindung hat, die ihn zu dem Meister hinzieht. Das ist der Vorgang, der nächtlicherweile sich abspielen kann. Jeder Mensch kann durch Versenkung in inspirierte Schriften zur Teilnahme an solchem Verkehr kommen und dadurch zur Entwickelung des höheren Selbst. Das was in einigen tausend Jahren unser Selbst sein wird, das ist jetzt unser höheres Selbst. Um aber wirklich Bekanntschaft mit dem höheren Selbst zu machen, müssen wir es da suchen, wo es heute schon ist, bei den höheren Individualitäten. Das ist der Verkehr der Schüler mit den Meistern.
Etwas anderes, was wir auch im Astralraum treffen können, ist der schwarze Magier mit seinen Schülern. Um sich zum schwarzen Magier auszubilden, macht der Schüler eine besondere Schulung durch. Der Unterricht in schwarzer Magie besteht darin, daß der Mensch unter bestimmter Anleitung gewöhnt wird, Tiere zu quälen, zu schneiden, zu töten. Das ist das Abc. Wenn der Mensch mit Bewußtsein Lebendiges quält, hat dies eine bestimmte Folge. Der dadurch verursachte Schmerz übt auf den menschlichen Astralleib eine ganz besondere Wirkung aus, wenn er den Schmerz bewußt verursacht hat. Wenn man bewußt in ein ganz bestimmtes Organ schneidet, so wächst dem Menschen eine Macht zu.
Nun ist es der Grundsatz aller weißen Magie, daß keine Macht errungen werden darf ohne Hingabe. Wenn durch Hingabe eine Macht errungen wird, so fließt sie aus dem allgemeinen Lebensquell des Universums. Wenn wir aber von einem einzelnen, bestimmten Wesen Lebensenergie nehmen, dann stehlen wir ihm die Lebensenergie. Weil sie einem Sonderwesen gehörte, verdichtet und erhöht sie das Sonderdasein in dem Menschen, der sie sich aneignet. Und diese Verdichtung des Sonderdaseins macht ihn geeignet, Schüler derjenigen zu werden, welche mit den guten Meistern in einem Kampfe begriffen sind.
Denn unsere Erde ist ein Kampfplatz; sie ist der Schauplatz zweier einander widerstrebender Mächte: rechts und links. Die eine, die weiße Macht, die rechte, strebt danach, die Erde, nachdem sie bei einem bestimmten Grade der materiellen physischen Dichtigkeit angelangt ist, wieder zu vergeistigen. Die andere Macht, die linke oder schwarze, strebt danach, die Erde immer dichter und dichter zu machen, wie den Mond. So könnte unsere Erde nach einiger Zeit der physische Ausdruck für die guten oder der physische Ausdruck für die bösen Mächte sein. Der physische Ausdruck für die guten Mächte wird sie dadurch, daß der Mensch sich mit den zusammenfassenden Geistern verbindet, indem er das Ich in der Gemeinschaft sucht. Die Erde ist dazu berufen, sich physisch immer noch mehr zu differenzieren. Nun ist es möglich, daß die einzelnen Teile eigene Wege gehen, daß jeder Teil sich ein Ich bildet. Das ist der schwarze Pfad. Der weiße Pfad ist der, daß ein Gemeinsames angestrebt wird, daß sich ein allgemeines Ich bildet.
Würden wir uns immer mehr in uns selbst hineinbohren, uns in unseren eigenen Ich-Organismus vertiefen, immer mehr wollen für uns, dann würden wir schließlich alle auseinanderstreben. Schließen war uns dagegen zusammen, so daß ein gemeinsamer Geist uns belebt, daß ein Zentrum sich zwischen uns, in unserer Mitte bildet, dann fassen wir uns zusammen, dann vereinigen wir uns. Schwarzer Magier sein heißt, den Geist des Sonderseins immer mehr ausbilden. Gewisse schwarze Adepten sind auch auf dem Wege, gewisse Kräfte der Erde an sich zu bringen. Würde ihre Schülerschaft so stark werden, daß das möglich würde, dann würde die Erde dem Verderben entgegengehen.
Der Mensch ist berufen, sich nach und nach immer mehr in die Atmosphäre der guten Meister zu bringen. Neben dem Adepten und seinen Schülern findet man also auch noch den schwarzen Magier mit seinen Schülern auf dem Astralplan. Dann findet man dort allerdings auch die Menschen, die vor einiger Zeit gestorben sind, und zwar sind sie dort zu dem Zwecke, daß sie die Beziehungen, die sie zu der Erde gehabt haben, nach und nach abstreifen. Die Begierde nach Genuß muß abgestreift werden. Der Genuß ist ein Vorgang im Astralkörper, aber er kann nicht vom Astralkörper befriedigt werden. Solange man auf dem physischen Plane lebt, kann man die Gier des Astralkörpers durch die Werkzeuge des physischen Körpers befriedigen. Nach dem Tode ist die Sucht nach Genuß auch noch da, aber die Werkzeuge zur Befriedigung sind nicht mehr da. Alles das, was nur durch den physischen Körper befriedigt werden kann, alles das muß abgewöhnt werden. Das geschieht im Kamaloka. Wenn der Mensch sich alle derartigen Begierden abgewöhnt hat, dann ist die Kamalokazeit zu Ende und es kommt die Zeit des Devachan.
WTenn die Kamalokazeit zu Ende geht, dann kann etwas eintreten, was nicht ganz normal ist in der menschlichen Entwickelung. In der normalen menschlichen Entwickelung geschieht folgendes: Der Mensch hat sich abgewöhnt die Begierden, Wünsche, Triebe, Leidenschaften und so weiter. Nun hebt sich aus dem Astralleibe alles dasjenige, was höhere Natur ist, heraus. Dann bleibt als eine Art Schale das zurück, wodurch der Mensch nach sinnlichem Genuß gestrebt hat. Und wenn der Mensch den Kamalokaplan verlassen hat, schwimmen diese astralen Menschenschalen auf dem Astralplane herum. Sie lösen sich nach und nach auf, und wrenn der Mensch zurückkommt, dann sind die meisten Schalen ganz aufgelöst. Es ist sehr leicht möglich, daß stark somnambule Naturen, mediumistische Naturen von diesen astralen Schalen gequält werden können. Dies drückt sich auch schon bei schwach mediumistischen Menschen in einer Weise aus, die ihnen einen sehr unangenehmen Eindruck macht. Es kann vorkommen, daß der Mensch selbst in dem Ich eine so starke Neigung hat zu dem Astralkörper, trotzdem er auf der anderen Seite wiederum schon so weit vorgeschritten ist, daß er verhältnismäßig rasch reif wird für das Devachan, so daß mit dieser Schale Teile seines schon entwickelten Manas verbunden bleiben. Nicht so schlimm ist es, wenn der Mensch niedere Begierden entwickelt, solange er noch ein einfacher Mensch ist, aber schlimm ist es, wenn er den hohen Verstand gebraucht, um den niederen Begierden zu frönen. Dann verbindet sich mit den niederen Begierden ein Teil seiner manasischen Natur. Im materialistischen Zeitalter ist das in außerordentlichem Maße der Fall. Bei solchen Menschen bleibt mit der Schale ein Teil des Manas verbunden, und die Schale hat dann automatischen Verstand. Diese Schalen nennt man Schatten. Die mit automatischem Verstand begabten Schatten sind sehr häufig solche, die durch Medien sich äußern. Man kann dadurch der Täuschung ausgesetzt sein, etwas, was bloß Schale von einem Menschen ist, für seine wirkliche Individualität zu halten. Sehr oft ist das, was sich ankündigt nach dem Tode des Menschen, eine solche Schale, die gar nichts mehr mit dem sich fortentwickelnden Ich zu tun hat. Aber mit dem aufgelösten Schatten ist dann noch nicht das Karma ausgelöscht.
Die Ursache eines jeden Gegenbildes, das wir im Astralraume bewirkt haben, nehmen wir mit. Unsere Werke folgen uns nach. Wie ein
Namenszug in einem Petschaft eingegraben ist, so ist das, was wir im Astralraume einprägen. Es bleibt im Astralraume wie ein Siegelabdruck und richtet dort seine Verheerungen an. Was dem Petschaft entspricht, das nehmen wir mit. Was aber in dem Astralraume zurückbleibt, das braucht auch nicht von uns verachtet zu werden. Man denke sich, irgend jemand würde sich in diesem Leben über eine scharf ausgesprochene Entwickelungsstufe hinausentwickeln, eine Stufe, der er eine Zeitlang angehört hat. Er hätte auf der früheren Entwickelungsstufe Meinungen gehabt, die seinen späteren Meinungen widersprechen. Wenn er dann ins Devachan aufsteigt, bleiben die alten Meinungen in der Schale zurück, mit denen der Mensch sich nicht harmonisch auseinandergesetzt hat. Setzt sich nun ein Medium mit dieser Schale in Verbindung, so kann es in derselben Widersprüche mit dem späteren Leben finden. Das ist wohl der Fall gewesen, als man versucht hat, sich mit Helena Petroivna Blavatsky auf dem Astralplane in Verbindung zu setzen. Sie hatte früher auf dem Standpunkt gestanden, daß es mit der Reinkarnation nichts sei. Das betreffende Medium hat nun der Schale, die Blavatsky zurückgelassen hat, diese Ansicht entnommen, die sie jedoch in ihrer späteren Lehre einen Irrtum nannte.
Einer Unsumme von Irrtümern kann derjenige ausgesetzt sein, der den Astralraum betritt. Außer allem anderen ist auf dem Astralplan ein Abdruck der Akasha-Chronik. Wenn jemand die Fähigkeit hat, auf dem Astralplane in der Akasha-Chronik zu lesen, die sich dort in ihren einzelnen Teilen spiegelt, so wird er seine früheren Inkarnationen sehen können. Die Akasha-Chronik ist nicht mit Buchstaben gedruckt, sondern man liest da ab, wTas sich wirklich vollzogen hat. Ein Akasha-Bild gibt auch noch nach eintausendfünfhundert Jahren den Eindruck der früheren Persönlichkeit. Also sind auf dem Astralplane auch alle Akasha-Bilder aus früheren Zeiten zu finden. So kann man also dem Irrtum unterliegen, mit Dante zu reden, während in der Tat Dante heute wieder als lebende Persönlichkeit da sein könnte. Es ist auch möglich, daß das Akasha-Bild vernünftige Antworten gibt, daß es über sich selbst noch hinausgeht. So kann man von Dantes Akasha-Bild wirklich Verse bekommen, die aber nicht von der fortgeschrittenen Individualität herrühren, sondern die als in Fortsetzung der damaligen Dante-Persönlichkeit hervorgebrachte Verse anzusehen sind. Das Akasha-Bild ist tatsächlich etwas Belebtes, kein steifer Automat.
Damit man sich auf dem Astralplan auskennen kann, ist eine starke, eindringliche Schulung erforderlich, weil dort immer Täuschungen möglich sind. Und besonders notwendig ist es, daß man lernt, sich möglichst lange jeglichen Urteils zu enthalten.
Wir wollen nun den Vorgang des Sterbens ins Auge fassen, um die Technik der Reinkarnation zu verstehen. Der Moment des Sterbens besteht darin, daß der Ätherkörper und der physische Körper zunächst voneinandergerissen werden. Das ist der Unterschied zwischen dem Einschlafenden und dem Sterbenden, daß bei dem Einschlafenden der Ätherkörper mit dem physischen Körper verbunden bleibt. Im Ätherkörper sind eingeprägt alle Gedanken und Erlebnisse des Menschen. Die sind in ihm eingegraben. Der Mensch würde sich viel mehr an seine Erlebnisse gedächtnismäßig erinnern können, wenn nicht die Außenwelt fortwährend seine Erlebnisse auslöschte. Der Mensch hat seine Vorstellungen nur nicht immer vor sich, weil er seine Aufmerksamkeit nach außen richtet. Wo er aufhört, das zu tun, nimmt er wahr, was in seinem Ätherkörper aufgespeichert ist. Alles was der Mensch von der Außenwelt aufgenommen hat, das ist in seinem Ätherleib eingegraben. Er richtet zunächst seine Aufmerksamkeit nach außen und nimmt die Eindrücke in seinen Ätherleib auf. Das vergißt er aber zum Teil wieder. Wenn nun im Tode der physische Leib abgelegt wird, nimmt er in dem Augenblicke alles das wahr, was in seinem Ätherleib aufgespeichert ist. Das ist der Fall, nachdem sein Ich mit dem Astralleib und dem Ätherleib sich vom physischen Leib getrennt hat. Gleich nach dem Tode also ist Gelegenheit geboten zur vollkommenen Erinnerung an das vergangene Leben.
Nun müssen wir noch einen ähnlichen Moment zu verstehen suchen, nämlich den Moment der Geburt, wo der Mensch in eine neue Inkarnation hineinkommt. Da tritt etwas anderes ein. Da bringt er alles dasjenige mit, was er auf dem Devachanplan sich erarbeitet hat. Wie Glocken schwirren die sich verkörpernwollenden Astralleiber an den Lebensäther heran und bilden nun einen neuen Ätherleib. Wenn nun der Mensch mit seinem zukünftigen Ätherleib sich verbindet, dann tritt ein Moment der Schau ein, geradeso wie er vorher beim Tode auf sein vergangenes Leben zurückschaute. Das drückt sich aber nun ganz anders aus, nämlich als ein Vorausschauen in die Zukunft, ein Vorauswissen. Bei etwas psychisch veranlagten Kindern kann man manchmal in der frühesten Zeit solche Erzählungen hören, solange noch nicht die materialistische Kultur auf die Kinder gewirkt hat. Ein Vorausschauen des Daseins ist das.
Das sind zwei wichtige, wesentliche Momente, denn sie zeigen uns, was der Mensch, wenn er herunterkommt, um sich zu inkarnieren, mit sich bringt. W7enn er gestorben ist, ist das Wesentliche eine Erinnerung. Wenn er sich reinkarniert, ist das Wesentliche eine Zukunftsvision. Diese beiden verhalten sich zueinander wie Ursache und Wirkung. Alles was der Mensch im letzten Moment des Todes erlebt, ist die Zusammenfassung aller vorhergehenden Leben. Diese werden im Devachan aus einer Vergangenheitssache in eine Zukunftssache umgearbeitet. Diese beiden Momente können einen wichtigen Fingerzeig geben für ganz bestimmte Zusammenhänge in zwei oder mehreren aufeinanderfolgenden Inkarnationen.