Ehemaliger_User
Beatus ille, qui procul negotiis.
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AW: Tarot
Na gut:
Archetypen sind aber so wie du schreinbst keine kleine dinge in denen unsere meinungen auseinander gehen. im gegenteil. Das ist doch schonmal ein interessanter auftakt, nicht?
Na gut:
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[FONT=Verdana, Arial, Helvetica, sans-serif]Wie auch immer man die Entstehung der Archetypen beurteilen will: Tatsache ist, dass die Mythen der Welt eine Menge ähnlicher Bild- und Symbolmotive aufweisen. Sie kennen die Figur eines Helden, der Drachen und Ungeheuer besiegen muss, engelartige und hexenähnliche Wesen, gute Geister und böse Dämonen, Vorstellungen von Paradies, Hölle oder Unterwelt. Diese sind - je nach Kultur - immer anders ausgeprägt, aber verweisen auf ähnliche Grunderfahrungen. Nach Jung entstammen sie dem Bereich des kollektiven Unbewußten und sind wesentlich älter und umfassender als unser rationales Denken.[/FONT]
[FONT=Verdana, Arial, Helvetica, sans-serif]Jungs Hauptanliegen besteht nun nicht in der Einschränkung unserer Willensfreiheit durch solche vorgegebenen "Urbilder", sondern daraus, das Erbe des Archaischen in uns zu erkennen, um nicht von ihm unkontrolliert überwältigt zu werden. Zusätzlich erkennt Jung in den Archetypen auch ein schöpferisches Potential: Wenn sie nicht bewußtlos und kollektiv entfesselt, sondern vom einzelnen Individuum kreativ genutzt werden, bieten sie ein unendliches Reservoir z.B. für künstlerische Tätigkeiten.[/FONT]
[FONT=Verdana, Arial, Helvetica, sans-serif]Betrachten wir ein paar dieser Vorstellungsformen genauer, z.B. den Helden, der monströse Fabelwesen und Dämonen besiegt. Er taucht als Herakles, Mithras, Odysseus, Siegfried und Heiliger Michael auf und ringt mit Löwen, Stieren, Riesen und Drachen, die alle auf verschiedene Art und Weise etwas "Ungeheures" verkörpern, dem sich der Held stellen muß.[/FONT]
[FONT=Verdana, Arial, Helvetica, sans-serif]In Märchen ist es die Geschichte von "Einem, der auszog, das Fürchten zu lernen" und in der neueren Literatur heisst dieser Held z.B. "Wilhelm Meister", "Josef K." oder "Ulysses". [/FONT][FONT=Verdana, Arial, Helvetica, sans-serif]Heutzutage taucht dieser Archetyp vielfach im Kino auf, erfährt seine Abenteuer als "Indiana Jones" oder muss in düsteren Raumschiffgängen schleimige "Aliens" abwehren. Subtilere Filme schicken ihre Hauptfigur in Begegnungen mit den "Drachen" in der eigenen Brust, etwa Kubricks "Eyes wide shut".[/FONT]
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